Bereicherung des deutschen Wortschatzes durch Bildung von

Автор работы: Пользователь скрыл имя, 14 Мая 2013 в 17:08, доклад

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Es gibt noch eine Moeglichkeit, den Wortschatz der Sprache zu bereichern, naemlich durch Entstehung sogenannter stehender Wortverbindungen. Der Wortschatz der Sprache besteht aus einzelnen Woertern und Wortverbindungen (Redensarten, Wortgefuegen), die letzteren koennen in der Sprache als lexikalische Einheiten auftreten. Unter lex. Einheiten verstehen wir nicht nur Einzelwoerter, sondern auch stehende Wortverbindungen (Phrase, feste Redewendungen, Redensarten, Phraseologismen ).

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Bereicherung des deutschen Wortschatzes durch Bildung von

Phraseologismen

Klassifikationen der Phraseologismen

 

  Es gibt noch eine Moeglichkeit, den Wortschatz der Sprache zu bereichern, naemlich durch Entstehung sogenannter stehender Wortverbindungen. Der Wortschatz der Sprache besteht aus einzelnen Woertern und Wortverbindungen  (Redensarten, Wortgefuegen),  die letzteren koennen in der Sprache als lexikalische Einheiten auftreten. Unter lex. Einheiten verstehen wir nicht nur Einzelwoerter, sondern auch stehende Wortverbindungen (Phrase, feste Redewendungen, Redensarten, Phraseologismen ).

  Die Woerter existieren in der Sprache gewoenlich nicht isoliert, sondern in freien syntaktischen Wortverbindungen, die eine grammatisch zerlegbare Vereinigung von zwei oder mehreren Woerten sind. Diese syntaktische Wortvrbindung kann auch vom semantischen Standpunkt aus analysiert werden, denn jede Komponente solch einer Verbindung ist selbstaendig und besitzt ihre eigene Bedeutung. Die Gesamtbedeutung der ganzen Wortverbindung faellt mit der Summe der Bedeutungen ihrer Komponenten zusammen, z.B. ein kleines Kind, ein faules Kind usw. oder ins Institut gehen, in den Klub gehen, ins Theater fahren. Solche Wortverbindungen werden frei im Prozess des Redens geschaffen und bilden den Gegenstand der Grammatik.

  Die Ausdruecke jemandem das Gesicht, die Haende den Kopf waschen treten in ihrer Grundbedeutung als freie synt. Wortverbindungen auf.  Die stehende Redewendung jemandem den Kopf waschen bedeutet dagegen, jemanden tadeln, hat also eine uebertragene Bedeutung.

  Der Prozess der Entwicklung einer freien Wortverbindung in eine stehende vollzieht sich allmaehlich, es ist zuweilen sogar schwer zu sagen, ob man es mit einer stehenden oder freien Wortverbindung zu tun hat.

  Einen Faden, ein Band um den Finger wickeln ist, im eigentlichen Sinn gebraucht, eine freie synt. Wortverbindung. Aber jemanden um den Figer wickeln ist schon infolge der Umdeutung eine stehende Wortverbindung und bedeutet ,jemanden lenken’, manchmal ,betruegen’.

  Der Fachausdruck  s t e h e n d e  W o r t v e r b i n d u n g e n  bezeichnet also feste unzerlegbare Wortgruppen, die in der Sprache als solche exitieren und im Prozess des Sprechens aehnlich gebraucht werden wie einzelne Woerter.

  Es gibt zwei Arten stehender Wortverbindungen: umgedeutete und nicht umgedeutete. In den letzteren entspricht  die Bedeutung des Ganzen der Summe der Bedeutungen ihrer Komponenten und bleibt im Vergleiche mit diesen unveraendert. Das sind vor allem Termini: das Praesidium des Ministerrates, Verdienter Techniker des Volkes.

  Zu den umgedeuteten stehenden Wortverbindungen gehoeren solche , deren Gesamtbedeutung sich veraendert hat und mit der Summe der Bedeutungen ihrer Komponenten nicht zusammenfaellt: den Mund halten im Sinne ,schweigen’; auf die Beine kommen- ,genesen’, ,gesund werden’; jemandem Spass machen - ,jemandem Vergnuegen machen’.

  Gerade solche umgedeuteten stehenden Wortverbindungen gehoeren der Phraseologie an.  

  Der Fachausdruck  P h r a s e o l o g i e  ist zweideutig, er bedeutet: die Gesamtheit aller stehenden Wortverbindungen (Phraseologismen) und der Zwieg der Sprachwissenschaft, der sich mit der Forschung stehender Wortverbindungen befasst.

  Die sowjet. Wissenschaftler versuchen, die theoretischen Probleme der Phraseologie zu erforschen. Grosse Aufmerksamkeit schenkte der Phras. V. W. Winogradow. Er hat eine besondere Klassifikation der stehenden Wortverbindungen ausgearbeitet. Dieser Klassifikation liegt das semantische Prinzip zugrunde.

  Alle Phraseologismen sind nach dem Grad der Umdeutung und Einheit der Bedeutung in drei Gruppen eingeteilt: a) phraseologische  Zusammenbildungen   (сращения), b) phraseologische Einheiten ( единства ), c) phraseologische Verbindungen ( сочетания ).

  Diese Klassifikation laesst sich auch auf stehende Wortverbindungen der deutschen Sprache anwenden. Dementsprechend gibt es zwei Klassifikationen: die semantische und die semantisch-strukturelle.

  Die semantische Klassifikation.

  1. Phraseologische Zusammenbildungen. Hierher gehoeren viele deutsche Phras. mit unmotivierten Gesamtbedeutungen, bei voller Umdeutung des ganzen Ausdrucks: durch die Lappen gehen, entwischen; an jemandem, an etwas einen Narren gefressen haben, fuer jemanden, fuer etwas stark eingenommen sein.
  2. Phraseologische Einheiten. Diese Gruppe umfasst viele deutsche Phras. mit motivierten Gesamtbedeutung , ebenfalls mit voller Umdeutung : grosse Augen machen, staunen, auf die Beine kommen, genesen oder, in bessere Verhaeltnisse kommen.
  3. Phraseologische Verbindungen . Diese Phraseologismen werden im Gegensatz zu den ersten zwei Gruppen durch teilweise Umdeutung und voellige Motiviertheit gekennzeichnet, es sind meist verbale Verbindungen, bei denen in der Regel nur das Verb metaphorisch gebraucht wird,  waehrend der nominale Teil gewoehnlich seine dingliche Bedeutung behaelt , z.B. zum Ausdrueck bringen , nicht in Frage kommen, in Gefahr schweben.      

Eine andere die sogennante traditionelle Klassifikation kann die strukturell – semantische genannt werden. Laut dieser Klassifikation werden die Phraseologismen  in folgende Gruppen eingeteilt: Wortpaare, Idiome, gefluegelte Worte, Sprichwoerter.

  Wortpaare (Zwillingsformeln)  sind stehende Wortverbindungen von zwei Woertern, die einer und derselben grammatischen Wortart angehoeren, z. B. Mann und Maus, schalten und walten, fix und fertig, hin und her. Der Struktur nach unterscheiden sie sich von anderen phras. Gruppen sehr deutlich. Am haefigsten tritt als Verbindungselement die Konjunktion und auf: Haus und Hof, hoffen und harren. Manchmal werden sie auch durch die Prepositionen verbunden: Schritt fuer Schritt, Stunde um Stunde.Ausserdem werden sie oft durch euphonische Mittel gestaltet und bekommen dadurch eine besondere lautliche Form. Sie werden charakterisiert: a) durch die Alliteration (gleicher Anlaut mehrerer betonter Silben)  – Zweck und Ziel, Kisten und Kasten, bei Nacht und Nebel; b) auch durch den Rheim (Gleichklang der letzten Silben) -- mit Sack und Pack,  mit Ach und Krach, weit und breit, ausser Rand und Band . Diese euphonischen Mittel  koennen aber auch fehlen: alt und jung, Tag und Nacht.

  Das Wortpaar besitzt eine einheitliche Bedeutung und  bezeichnet einen einheitlichen Begriff.

  Was die Bedeutung der Komponenten des Wortpaares anbetrifft, so sind es haeufig zwei Synonyme: auf Schritt und Tritt ,ueberall’, Art und Weise ,die Art’, nach Brauch und Sitte ,nach den Sitten’, Hab und Gut ,das ganze Gut’ an Ort und Stelle , an einem bestimmten Ort’, ohne Sinn und Verstand , sinnloss’, luegen und truegen ,bertuegen’, hoffen und harren ,stark hoffen’ , Feuer und Flamme (sein), ,begeistert (sein)’ , kreuz und quer ,nach allen Seiten’.

  Wortpaare koennen auch aus zwei Antonymen bestehen: auf Leben und Tod ,auf immer’ , alt und jung ,alle’ ,  durch dick und duenn ,mit allen Mitteln’ , Freud und Leid ,alles’, Freund und Feind ,alle’.

  Andere Wortpaare bestehen aus Woertern mit verschiedenen Bedeutungen , die meist einander ergaenzen und dadurch eine Einheit bilden : mit Muehe und Not ,mit grosser Muehe’, gang und gaebe , wie es ueblich ist’, Rat und Tat ,mit allem’, leben und weben ,schaffen’, kurz und gut ,kurz’, mit Mann und Maus , mit allem’, weit und breit , ueberall’, in Reih und Glied ,eingereiht’.

  Unabhaengig davon, ob die Wortpaare aus den Synonymen , Antonymen oder aus der Bedeutung nach verschiedenen Woertern bestehen, druecken sie immer einen einheitlichen Begriff aus, besitzen eine einheitliche Gesamtbedeutung und naehern sich inhaltlich einem Worte.

 

Idiome  (griech . Herrkunft ,eigentuemlich, originell’)  bilden die naechste Gruppe stehender Wortverbindungen.

  Unter Idiomen versteht man Wortgruppen, die in ihrem Gebrauch erstarrt sind. Sie entstehen auf Grund bildhafter Vorstellungen von der Wirklichkeit, entwickeln sich aus freien syntak. Wortverbindungen, bekommen infolge der Umdeutung einen allgemeinen umgedeuteten Sinn, der der Summe der Bedeutungen der Komponenten nicht entspricht. Die deutsche Sprache ist sehr reich an Idiomen: die Augen in die Hand nehmen ,genau zusehen’, sich die Beine in den Leib stehen ,lange warten’, einen in Harnisch bringen , zornig machen’, unter die Haube bringen ,verheiraten’, jemandem die Cour (den Hof) machen ,flirten’, einem etwas aufbringen ,weis machen’.

  Das Idiom drueckt einen einheitlichen Begriff aus und ist inhaltlich einem Einzelwort aequivalent: zu Kreuz kriechen heisst ,sich demuetigen’, die Hand fuer jemanden (etwas) ins Feuer  legen – ,fuer jemanden buergen’, auf der Baerenhaut liegen - ,faulenzen’, Sand in die Augen streuen - ,beluegen’, durch die Lappen gehen - , entwischen’.

  Die Gesamtbedeutung des Idioms kann sowohl motiviert als auch nicht motiviert sein. Motiviert sind solche Idiome , deren Sinn  aus den Bedeutungen ihrer Komponenten zu schliessen ist: ins Auge fallen ,bemerkbar sein’, sich den Kopf zerbrechen , angestrengt nachdenken’, den Kopf verlieren ,die Geistesgegenwart verlieren’, die Nase in etwas stecken ,sich fuer fremde Angelegenheit interessieren’, die Finger von etwas lassen ,sich nicht mit etwas abgeben’, nicht auf den Kopf gefallen sein ,kein Dummkopf sein’.

  Unmotiviert sind solche Idiome, deren Sinn aus den Bedeutungen ihrer Komponenten nicht zu schliessen ist: etwas ist nicht hue und nicht hott ,unbestimmt, unklar’, eine Sache uebers Knie brechen , eine Sache rasch abtun’, jemanden aus den Lumpen schuetteln ,jemanden kraeftig zurecht weisen’, auf etwas Gift nehmen ,sich auf etwas verlassen’, jemandem einen Strick aus etwas drehen ,jemandem eine Falle legen, um ihm zu schaden’.

  Unmotivierte Idiome koennen manchmal mit Hilfe der etymologisch-historischen Analyse erklaert werden. Es muss betont werden, dass das Kriterium der Motiviertheit sehr subjektiv ist. Es haengt oft von dem Niveau der Kultur und der Bildung des sprechenden Subjekts ab.

  Stukturell sind Idiome meist verbale Wortverbindungen und werden in folgende Gruppen eingeteilt:

  1. Verb +Substantiv: Purzelbaeume schlagen ,sich ueberschlagen’
  2. Verb +Praepositionalgruppe: um den Kopf gehen ,um das Leben gehen’
  3. Verb +Sub. mit Adjektiv: lange Beine haben ,lange dauern’
  4. Verb +Praepositionalgruppe mit Adj.: fuer bare Muenze nehmen ,fuer Wahrheit halten’
  5. Verb +Sub.+Praepositionallgruppe: Schuppen fallen jemandem von den Augen ,man sieht alles in richtigem Licht.
  6. Verb +Adjektiv: jemanden kalt lassen ,je-n gleichgueltig lassen’
  7. Verb +Adverb: etwas dick haben ,etwas satt haben’
  8. Verb +Infinitiv: floeten gehen ,verloren gehen’.

 Es gibt manchmal Idiome nur mit nominalen Bestandteilen: unter vier Augen ,zu zweien', wie aus dem Ei geschaelt (gepellt) ,aeusserst sauber, ganz neu', bittere Pille ,eine Unannehmlichkeit'.

  In der Regel sind Idiome bildlich und stark expressiv.

 

  Gefluegelte Worte (griech.Herrkunft ,selbst ein gefluegeltes Wort') ist eine besondere Art stehender Wortverbindungen.  Man weist auf seine Abstammung von Homer hin. In seinen ,,Ilias’’ und ,,Odyssee’’ unterstrich Homer die Faehigkeit des menschlichen Wortes , von Mund zu Mund zu fliegen.

  Unter dem Fachausdruck ,,gefluegelte Worte’’  versteht man nicht nur einzelne Woerter, sondern auch Wortverbindungen. Hierher gehoeren sowohl der rote Faden (Goethe) als Bezeichnung der Idee, die  sich durch alle Ausfuehrungen hindurchzieht, wie auch Sisiphusarbeit (Homer) – ein schweres und vergebliches Bemuehen.

  Gefluegelte Worte fallen ihrer Struktur nach in verschiedenen Sprachen nicht immer zusammen, ihre Struktur haengt von den Eigentuemlichkeiten jeder  Sprache ab. Im Deutschen gibt es viele gefluegelte Worte in der Form eines zusammengesetzten Wortes, z. B. der Apfel der Zwietracht, daneben auch der Erisapfel.

  Den deutschen Zusammensetzungen entsprechen deswegen oft russische Wortverbindungen: Vaterunser - отче наш , Suendenbock – козел отпущения ,  Straussenparlament – страусовый парламент.

  Manche Linguisten gebrauchen auch den Fachausdruck ,,Schlagwoerter’’. Unter Schlagwoertern verstehen wir solche Woerter und Wortverbindungen, die zu einer bestimmten Zeitperiode eine grosse Bedeutung erhalten und dank ihrer besonders aktuellen Semantik im Volksmunde ueblich werden. Schlagwoerter, die fuer verschiedene Laender aktuell sind und durch andere Laender ziehen, heissen gefluegelte Worte. Sie entstehen aus verschiedenen Quellen. Gefluegelte Worte sind vor allem Aphorismen, Losungen, Sentenzen, Zitate, dabei handelt es sich um die Worte einzelner Personen- Schriftsteller, Wissenschaftler, Politiker.

  Sturm-und-Drang-Periode kommt von M. Klinger. Das eng. to be or not to be, that is the question stammt von Shakespeare.

  Gefluegelte Worte werden durch folgende charakteristische Merkmale gekennzeichnet: durch ihren treffenden Sinn, durch ihren internationalen Charakter, durch die Kalkierung und durch das Vorhandensein einer bestimmten Quelle und manchmal eines Autors.

  1. Eben der treffende Sinn gibt den Ausspruechen die Faehigkeit, zu gefluegelten Worten zu werden: der gordische Knoten.
  2. Gefluegelte Worte werden in verschiedenen Sprachen gebraucht. Jedoch unterscheiden sie sich von den Internationalismen. Die lerzteren bezeichnen wichtige politische, kulturelle und technische Begriffe, sind meistens Termini; ihre Quelle bleibt meistens unbekannt. Hierher gehoeren: Kommunismus, Sozialismus,Phusik, Kulter, Algebra. Gefluegelte Worte sind keine Termini, sie druecken verschiedene Begriffe aus , ihre Quellen sind gewoehlich bekannt. Allgemein verbreitet sind solche gefl. Worte: Apfel der Zwietracht (Mythologie), Liebe macht blind  (Plato), Kampf ums Dasein (Darwin).
  3. Gefluegelte Worte unterscheiden sich durch die Art der Uebersetzung in andere Sprachen. Sie werden naemlich meistenteils genau, woertlich uebersetzt d.h. kalkiert. Sie koennen im Deutschen als eine besondere Art der phraseologischen Uebersetzungswoerter gelten: viel Laerm um nichts (Montesquieu)  -много шуму из ничего, alles fliesst (Heraklit)  – все течет.
  4. Die grammatische Struktur der gefluegelten Woerter wird durch deren logischen Inhalt bedingt. Sie treten gewoenlich in Form eines vollen oder elliptischen Satzes auf: Ich weiss, dass ich nichts weiss (Sokrates), Alles ist aufs beste bestellt in der besten der moeglichen Welten (Voltaire). Zitate koennen jedoch sowohl abgeschlossene Gedanken als auch einzelne Gedankensplitter ausdruecken. Deswegwn existieren sie entweder in Form eines Satzes: Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Kommunismus!  (K.Marx und F.Engels), oder einer Wortgruppe: das rote Gespenst – als Symbol der Revolution. Manchmal sieht man an solch einem gefluegelten Wort seine Herrkunft nicht mehr: Montecki und Capuletti (Shakespeare), Nihilist (Turgenew), der letzte Mohikaner (Cooper).   

  Was die geflugelte Worte besonders kennzeichnet, ist der Umstand, dass ihre Quellen bekannt sind. Ihrer Herrkunft nach koennen sie in 6 Gruppen eingeteilt werden: biblische, mythologische, volkstuemliche, geschichtliche, politische, literarische.

 

Sprichwoerter unterscheiden sich von anderen phraseologischen Wortverbindungen inhaltlich und strukturell. Das sind erstarrte, im Volksmunde umlaufende kuerze Sprueche; sie existieren in der Form eines Satzes und druecken bildlich einen abgeschlossenen Gedanken aus: von schoenen Worten wird man nicht satt.

  In der russischen linguistischen Literatur sind zwei Termini im Gebrauch: поговорка (bezieht sich auf eine Wortgruppe) und  пословица (ein vollstaendiger Satz). In der deutschen Sprache gibt es nur einen Fachausdruck, obwohl diese beiden Abarten auch vorhanden sind. Vgl. keine Rosen ohne Dornen und Wie man in den Wald hineinschreit, so hallt es wieder. Sprichwoerter stammen hauptsaechlich aus dem volkstuemlichen Nationalgut und tragen eine Lebenserfahrung oder Lebensregel mit lehrhafter Tendenz vor. Daher besitzen sie gewoenlich einen belehrenden moralischen Sinn und enthalten eine Volksweisheit, einen Rat, eine Belehrung: Man schmiedet das Eisen, solange es heiss ist; Viele Koeche verderben den Brei; Man soll den Teufel nicht an die Wand malen; Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

  Sprichwoerter sind auch gereihmt, was fuer die volkstuemlichen Redewendungen besonders typisch ist: Wie gewonnen, so zerronnen; ein reines Gewissen ist ein gutes Ruhekissen; Morgenstunde hat Gold im Munde.

 

 




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